Geschichte

Der Weingarten Kaltern
Von unzähligen Generationen von Weinbauern wurde Südtirol als traditionsreiches Weinland mitgestaltet und geprägt. Funde von Traubensamen bezeugen das Heimatrecht der Rebe schon in der Eisenzeit. In der reizvollen Landschaft haben die Reben schon vor Jahrtausenden ideale Voraussetzungen gefunden. Das Weinland Südtirol zählt zu den ältesten Weinbaugebieten Mitteleuropas und des gesamten deutschsprachigen Raumes.
Menschen kommen und gehen - die Weine aus Südtirol bleiben
Wohl hat die Zugehörigkeit Kalterns zu Bistümern und gar Nationen über die Jahrhunderte oft genug gewechselt. Unzählige Reisende und Pilger haben, auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Europas, den Ort passiert. Ligurer, Etrusker, rätische und illyrische Völker lebten hier, die Römer kamen und blieben, Franken, Ostgoten und Langobarden. Karl der Große regierte das Land, dann die Vögte der Trientiner Kirchenherren, während sich Grafen und Herren aus allen Richtungen der Windrose einen Anteil am herrlich fruchtbaren Boden sicherten. Schließlich kam das Gebiet für 500 Jahre an das Haus Habsburg, um nach der Herrschaft Napoleons I. bis zum Ende des ersten Weltkriegs abermals österreichisch zu werden. 1919 wurde Südtirol und damit auch Kaltern schließlich Italien zugesprochen.
Geschichtlicher Abriss
Das Weindorf Kaltern ist ein Ort mit langer Tradition. Die folgende Zeitleiste ermöglicht einen kurzen geschichtlichen Überblick über Ereignisse, welche großen Einfluss auf unseren Südtiroler Wein hatten oder zumindest die Region nachhaltig prägten.
Prägende Ereignisse
ca. 500 | - | Die Kirche St. Peter (heute Ruine) in Altenburg wird errichtet |
1220 | - | „vinum de Caldaro“ (Wein aus Kaltern) urkundlich erwähnt |
1250 | - | Ein Weinmaß, die „urna de Caldarium“ urkundlich erwähnt |
1268 | - | Conrad der Campaner errichtet die Burg Campan |
1286 | - | Die Herren von Rottenburg bekommen das „Gericht“ Kaltern |
1363/1366/1369 | - | verheerende Fröste - Rebsterben |
1536 | - | Das Kalterer „Kesselwappen“ (ein gehenkelter Kupferkessel) wird zum ersten Mal nachgewiesen |
1550-1600 | - | Blütezeit des Überetscher Stils |
1614 | - | Schwere Rebschäden durch die "Gossen" (Raupen des Traubenwicklers) |
1681 | - | Erstmalige urkundliche Benennung als "Markt Caltern" |
1748 | - | 100 Pesttote innerhalb von zwei Monaten |
Um 1750 | - | Die letzten Torggln werden gebaut |
1850 | - | Der Mehltau bedroht die Weinkulturen |
1878 | - | Gründung der freiwilligen Feuerwehr |
1879/80 & 1890/91 | - | die letzten großen Rebsterben (Frühjahrs-Spätfröste) |
1880/85 | - | Bau der Straße auf den Mendelpass |
Um 1890 | - | Entsumpfung der Möser südlich des Kalterer Sees |
1900 | - | Gründung der ersten Genossenschaft |
1901 | - | Erstes Automobil am Mendelpass |
1902 | - | Schwere Rebschäden durch die Reblaus |
1903 | - | Eröffnung der Standseilbahn auf den Mendelpass |
1908 | - | Das Schulhaus am Marktplatz wird errichtet |
1919 | - | Südtirol wird Italien zugesprochen |
1932 | - | Kaltern wird Erzpfarre |
1935 | - | Fahrbare Motospritzen zur Schädlingsbekämpfung kommen auf |
1955 | - | Fertigstellung der Südtiroler Weinstraße |